Nachtfalter: Zünsler


 

Dieser sehr schöne Falter ist ein
Nesselzünsler (Pleuroptya ruralis),
der  perlmuttartig glänzende Flügel hat.
Die Raupen ernähren sich hauptsächlich
in zusammengerollten Blättern der
Großen Brennnessel.
Gesehen am 23. August 2013 auf der
Brache am Rodelberg gegenüber vom
NSG Baumberger Aue.

 

 

Zünsler, evtl. (Eurhodope rosella)
oder (Oncocera semirubella)
Im September 1999 hielt sich der Falter
(oben links) auf einer ehemaligen
Baustoffdeponie in der Nähe des Kielsgrabens auf. Die beiden rechts
sah ich am 11. September 2015 auf
dem renaturierten Shellgelände.

 

 

 

Zünsler
evtl. (Crambus pratella)
Auf abgeräumter Baustoffdeponie
am Kielsgraben im Juni 2000.

 

 

 

 

 

 

evtl. Rispengraszünsler
(Chrysoteuchia culmella)
Auf abgeräumter Baustoffdeponie
am Kielsgraben im Juni 2000.

 

 

 

 

 

 

 

Möhrenzünsler
(Sitochroa palealis)
Gesehen am Rodelberg
am 1. August 2015.

In NRW ist er als
Gefährdet eingestuft.

 

 

 

 

 

 

 

Die Raupen des Buchsbaumzünslers
(Cydalima perspectalis) gehören seit
einigen Jahren zu den meistgehassten
Tieren. Er ist ein ostasiatischer
Kleinschmetterling, dessen Raupen
2006 erstmalig in Deutschland
gefunden wurden. Sie können
Buchsbaum so stark schädigen,
dass er nicht mehr
zu retten ist.
Die Raupen fangen in der Mitte zu
fressen an und arbeiten sich nach
außen vor. Wenn der Befall dann
entdeckt wird, ist es oftmals für eine
Rettung schon zu spät. Der Falter,
 den man relativ selten sieht, hat eine Flügelspannweite von 40-45 mm.

(Foto oben) Zur besseren
Kenntlichmachung liegt die Raupe
auf einer anderen Pflanze.
(Foto unten) So sieht Buchsbaum
nach der "Arbeit" der Raupen aus.

 

 


Dieser Mehlzünsler (Pyralis farinalis)
steuerte am 20. Mai 2014 unseren Balkon
an. Seine Raupen gelten als Vorrats-
schädlinge, die sich von Mehl, Getreide,
Stroh und pflanzlichen Abfällen ernähren.
Der Falter hat eine Flügelspannweite von
18-30 mm.

 

 





Grauspanner (Aplocera plagiata)
hielt sich am 18. September 2015
auf der Shellbrache an der
Rheinpromenade auf.


Ein kleiner Schmetterling
aus der Familie der Wickler:

Der Bärenklau-Wickler
(Pammene aurana) hält sich gerne
auf der Pflanze auf, von der er seinen
Namen hat. Das Weibchen legt die Eier
an Wiesen-Bärenklau ab. Die Raupen
leben gesellig in versponnenen Samen,
die gleichzeitig auch ihr Futter sind.
Den Falter gesehen am 17. Juni 2015
in der Böschung vom Hamberg.
Flügelspannweite: 9-13 mm

 

 


Hautflügler: Blattwespen


 


Echte Blattwespen

Echte Blattwespen (Tenthredinidae) sind 2,5 bis 15 mm groß.
Sie imitieren oftmals Echte Wespen, um gefährlicher zu wirken,
doch stechen können sie nicht. Auch haben sie keine "Wespentaille".
Die erwachsenen Tiere ernähren sich hauptsächlich von Blüten,
manche jedoch auch räuberisch von kleinen Insekten.
Die Larven ernähren sich von Blättern und Früchten.
Die erwachsenen Blattwespen leben nur wenige Tage
oder höchstens einige Wochen. 

 

 


Blattwespe (Tenthredo omissa),
Urdenbacher Kämpe 9. August 2008

 

 

 

 

 

 

Blattwespe (Tenthredo notha),
am Rodelberg, 19. August 2015
Länge: 9-14 mm

 

 

 

 

 

 

Feldblattwespe (Tenthredo campestris),
Baumberger Auwald, 1. Mai 2012

   (unten links und oben)
   am 11. Juli 2014 am Rodelberg

 

 

 

 

Rübsen-Blattwespe (Athalia rosae),
Rodelberg am 19. August 2015

 

 

 

 

 


Sonderbare Ansammlung von vier Bergblattwespen (Macrophya montana):
drei Männchen und ein Weibchen (links
oben). Ein Männchen flog weg und eins
hatte Erfolg bei dem Weibchen (links
unten), 3. Juli 2015 am Hamberg,
(unten rechts) ein einzelnes Weibchen.

 

 

 

Blattwespen (Tenthredo mesomela),
gesehen auf dem Dammweg
am 3. Juni 2013

 

 

 

 


Noch ein paar andere Wespen


Die überwinternden Jungköniginnen
der Französischen oder Gallischen Feldwespe (Polistes dominula)
beginnen Ende April/Anfang Mai mit
dem Nestbau. Dazu werden Fasern
von vertrockneten Pflanzenstängeln verwendet. Um die Versorgung des
Staates zu gewährweisten, sind die Arbeiterinnen ständig auf der Jagd
nach Fliegen. Diese Feldwespe
hielt sich am 18. Juli 2010 auf
Pastinak am Kielsgraben auf.


 

Goldwespe (Hedychrum rutilans):
Sie besiedelt trockene, warme und
sandige Lebensräume. Die Tiere
fliegen von Ende Juni bis September.
Gesehen auf einer Brache des ehemaligen Shellgeländes am 2. September 2014.


 

Breite Fliegengrabwespe (rechts)
(Ectemnius cf. lituratus)

Rodelberg, 1. August 2015

 

Grabwespen
Rodelberg, 12. August 2015

 


Hautflügler: Hummeln


 

 

 

 

Steinhummeln (Bombus lapidarius)
bei der Paarung. Die Größe der
Königin beträgt 20-22 mm, die des
Männchens (Drohne) 14-16 mm.
Ihre Nester legen sie unter Steinhaufen
oder Mauern an. Ein durchschnittlicher
Staat besteht aus 100 bis 200
Arbeiterinnen. Nach dem Akt war der
Liebhaber der Königin ziemlich lästig.
Sie hat ihn sehr rüde weggetreten.
Gesehen am 21. Juli 2012
auf dem Rodelberg.
  

 

 

 


 

 

Dunkle Erdhummel (Bombus terrestris)
Shellbrache, 18. September 2015

  
   (links unten) am 13. März 2014
   auf dem
Balkon

 

 

 

Noch nicht bestimmte  
Hummeln und Bienen.  



 

 


Hautflügler: Hornissen und Wespen


 

Beim Nistkastensäubern im Klär- und Wasserwerk haben wir öfter Hornissennester (rechts) gefunden,
die wohl vorzeitig wegen der Enge
im Kasten aufgegeben worden sind
.

 

 

 

 

 



Hornissen (Vespa crabro) sind weniger gefährlich als ihr Ruf und auch weniger lästig als Wespen und Bienen. Sie kommen nicht an den Kaffeetisch und fressen an Süßspeisen. Doch können sie auf andere Art unangenehm auffallen, zum Beispiel, wenn sie in Rollokästen oder auf Dachböden ihre Nester bauen. Ihre Ausscheidungen sind sehr stinkend.
Hornissen stehen unter Artenschutz, deshalb dürfen bewohnte Nester nur mit behördlicher Genehmigung und durch einen Fachmann umgesiedelt werden.
Während die Körpergröße der Königin bis 35 mm beträgt, werden die Arbeiterinnen nur 18 bis 25 mm groß. Hornissen bilden einjährige Staaten und nur die begattete Königin überwintert. Der Rest des Volkes stirbt spätestens beim ersten Nachtfrost. Das alte Nest wird im nächsten Jahr nicht wieder besiedelt.



(oben und mitte) Hornissen mit
Beutetieren 

(links unten) Dieser hohle Baum im Knipprather Wald, gegenüber vom Wasserskigelände, bietet einen natürlichen Nistplatz für Hornissen, 13. Juli 2007.

 


 

 

Die Königin der Deutschen Wespe
(Vespula germanica), die bis zu 20 mm
groß wird, beginnt im Frühjahr mit dem Nestbau meist in Mäuse- oder Maulwurfsgängen, aber manchmal
auch in Dachstühlen von Gebäuden.
Jede Arbeiterin, die 12 bis 16 mm groß
ist, hat ihre Aufgabe: Entweder ist sie
mit dem Nestbau, der Zellensäuberung,
der Larvenfütterung, der Versorgung
der Königin oder mit der Beschaffung
der Nahrung beschäftigt. Das Nest ist
von grauer Farbe. Der Wespenstaat
ist einjährig.
Diese Königin flog am 5. April 2014
auf unseren Balkon.

 

 

 


Hautflügler: Schlupfwespen



Schlupfwespen (Ichneumonidae) sind die artenreichste Familie
der Hautflügler. Charakteristisch ist die Legeröhre der Weibchen,
die in etwa der Körperlänge entspricht. Mit der Legeröhre,
die wie ein Stachel aussieht, injiziert das Weibchen ihre Eier
in einen noch lebenden Wirtsorganismus, von dem sich dann
die Larven ernähren. Gezüchtete Schlupfwespen werden
oftmals gezielt zur biologischen Schädlingsbekämpfung
bei Motten- und Käferbefall in Räumen eingesetzt.
Auch im Garten sind sie gern gesehen,
weil sie auf natürliche Art Parasiten dezimieren.



 


 

 

Schlupfwespe
Monheim-Süd
16. August 2002

 

 


Schlupfwespe
Rodelberg Baumberg,
13. August 201

 

 


Schlupfwespe
Am NSG Baumberger Aue
5. September 2014








Schlupfwespe
an Fensterscheibe
12. Juni 2014




 

   Schlupfwespe (oben) 
   
Bürgeler Wiesen, 1. Juli 2007 

Schlupfwespe (links)
Monheim-Süd, 6. August 2002

Schlupfwespen-
Weibchen
mit
Legeröhre
(oben und links)
Baumberger Rheinufer
6. Juli 2015


 

Schlupfwespe und Raupe des Jakobskrautbärs:
Es war nicht zu erkennen, in welcher
Weise sich die Schlupfwespe von
17,16 Uhr bis 17,23 Uhr mit der
Raupe beschäftigt hat, zumal es
kein Weibchen mit Legeröhre war.
20. Juli 2012 am Rheinuferweg
von Baumberg

 


 


Unbekannt
am Hamberg
20. September 2014

 

 

 


 

Wer bis hier durchgehalten hat,
wird zum Abschluss meiner Insekten-Bildserie
auch noch ein paar Spinnen vertragen. Oder?

Spinnen bestimmen, ist wieder etwas
für Spezialisten. Bei einigen habe ich gewagt,
sie zu benennen, die übrigen sind dann
einfach nur zum Anschauen. Die schönsten
und größten haben Sie ja schon ganz zu Anfang
kennen gelernt: Wespen- und Kreuzspinne. 

 


Wenn morgens der Tau auf  
dem Netz der Kreuzspinne liegt,  
dann ist man voller Bewunderung  
für soviel Schönheit.  

 

 


Hier noch einmal eine Kreuzspinne,
doch dieses Mal voll in Aktion am
NSG Baumberger Aue.

 

 

 

Ganz anders sieht das Netz der
Baldachinspinne (Linyphiidae) aus.
Sie spannt es horizontal und hängt
selbst in der Mitte mit der Bauchseite
nach oben unter der Decke.
Ist ein Insekt oben auf dem
Netz gelandet, beißt sie durch die
Fäden in die Beute und betäubt sie.
Danach macht sie ein Loch in die
Decke und zieht das Insekt nach
innen. Nach der Nahrungsaufnahme
ist Netzflicken angesagt.
Gesehen in der Baumberger Aue
im August 2002. 

 

 

 

 

 

 

 

 

Hier noch einmal ein Netz der
Wespenspinne, das ungewöhnlich
viele Zickzackelemente aufweist.
Trotz dieser überaus wilden
Webweise gehört die Spinne
auch zur Familie der
Echten Radnetzspinnen.
Gesehen in der Urdenbacher
Kämpe im August 1989.

 

 

 

 


 

 

 

 

Noch eine andere Art, Beute zu machen,
praktiziert die Gemeine Labyrinthspinne
(Agelena labyrinthica). Sie baut große
trichterförmige Gewebenetze dicht über
dem Boden in niedriger Vegetation. Im
hinteren Bereich hat sie ihre Wohnröhre,
wo sie auf Beute lauert. Verirrt sich ein
Insekt im Labyrinth, wird es blitzschnell
gebissen. Nun wartet sie, bis das Tier
gelähmt ist. Danach holt sie es in ihre
Wohnröhre, wo sie es verzehrt.
Gesehen in der Baumberger Aue
im Juli 2002.

 

 

 

 

 

 

 

Die Herbstspinne
(Metellina segmentata)
gehört zur Familie der Streckerspinnen.
Sie baut recht kleine Radnetze in
einer Höhe von etwa 1,5 m in niedriger Krautvegetation oder niedrigem
Buschwerk. Gesehen am Hamberg
am 21. September 2015.

(unten)
Spinne in der Nähe einer Larve
des asiatischen Marienkäfers.

 

 

 


 

 

 

 

 

Evtl.
Rotgestreifte Kugelspinne
(Enoplognatha ovata)
aus der Familie der Haubennetz-
oder Kugelspinnen.
Diese sehr kleine Spinne hielt
sich im Juni 2000 auf der
renaturierten Deponie an der
Baumberger Chaussee auf.

 

 

 

 

 

 


Spinnen aus der Familie der
Raubspinnen (Pisauridae)

  
  (oben) Listspinne
  
(Pisaura mirabilis) mit Eikokon

 

 

 

Wolfspinnen haben wohl ihren Namen erhalten durch ihre Art zu jagen. Sie
weben keine Netze, sondern erbeuten Insekten durch Auflauern und plötzliches Vorschnellen. Sie bewohnen Erdhöhlen,
die sie mit Seide auskleiden oder legen
in der Krautschicht oder zwischen
Steinen Wohngespinste an. Wolfspinnen
sind sehr fürsorgliche Familien"menschen". Sie betreiben eine erstaunliche Brutpflege.
Nicht nur, dass das Weibchen den
Eikokon wie ihren Augapfel hütet, sie
leistet den Jungspinnen auch Schlupfhilfe:
Wenn es so weit ist, beißt sie den Kokon
auf, damit die Jungtiere (oben)
schnell auf ihren Rücken klettern können.
Hier sind sie sicher und werden von

ihrer Mutter herumgetragen.
Gesehen im Juni 2000 bei Haus Bürgel
und am 30. Mai 2012 am Hamberg.

 

 

Spinne mit erbeuteter
Früher Adonislibelle.
Entdeckt in der Böschung
vom Altrhein (Dammweg)
am 30. April 2012.

 

 

 

Skorpionsfliege versucht, sich aus
einem Spinnennetz zu befreien.


 

 


Krabbenspinnen,
niedliche kleine Spinnen, doch ziemlich rabiat

Kürbisspinne
(Araniella cucurbitina)
am 6. Juni 2014 am Hamberg
und am 25. Juni 2015

auf dem Balkon.
 


Zebraspringspinne mit Beute

 

 


Springspinnen


 

 

 

 

 

Weberknechte (Opiliones) sind
zwar Spinnentiere, aber keine
echten Spinnen. Sie haben weder
Spinn- noch Giftdrüsen.
Sie bauen keine Fangnetze und leben
in der Bodenschicht von naturnahen
Laubwäldern oder Feldgehölzen
feuchter Standorte.

 

 

 

 

 

 


 

Liebe Besucher dieser Seiten,
liebe Naturfreunde,

hiermit endet die Fotoserie.
Ich hoffe, Sie konnten zeitweilig ein wenig
staunen über die Schönheit, die Farbenpracht,
die ungewöhnliche Formenvielfalt
unserer Insekten und Spinnen.
Vielleicht haben die Fotos ein wenig Ihren
Blick geschärft für den kommenden Frühling
und Sie aufgeschlossener gegenüber
einer meist unbeachteten oder sogar
gemiedenen Tiergruppe gemacht.

Hier enden allerdings nur die Tierportraits,
auf den anschließenden Seiten gibt es
Aktuelles und etwas zum Lesen: Naturkolumnen,
Naturberichte und unter "Sammelsurium"
Erheiterndes oder Nachdenkliches.
Schauen Sie also öfter mal wieder
hier rein, das wünscht sich

Ihre Ingrid Knebel
aus Monheim am Rhein

5. Januar 2016



P.S. Liebe Fachleute,
sollten Sie sich mal auf diese Seiten verirren
und grobe Unrichtigkeiten feststellen,
dann wäre es nett, mich darauf aufmerksam
zu machen. Ich habe mir sehr viel Mühe gegeben,
alles richtig zu machen, aber wie das so bei
Einzelkämpfern ist, es kann schon mal ... 


 


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